Projekt:
Umbau der Kirche St. Laurentius
Ort:
Gelsenkirchen
Status:
1. Preis Planungswettbewerb
Jahr:
2017
Die architektonische Grundidee ist es die St. Laurentius Kirche umzubauen, ohne das äußere Erscheinungsbild maßgeblich zu verändern. Die Kubatur des Kirchengebäudes mit dem prägnanten frei stehenden Kirchturm bleibt weiterhin als städtebauliche Marke erhalten und wird durch einen untergeordneten Anbau im Norden erweitert.
Das Kirchenschiff bietet im Inneren Platz für vier Wohngeschosse, mit insgesamt 20 Seniorenwohnungen. Der zweigeschossige Anbau, der sich im Norden an den ehemaligen Altarbereich der Kirche angliedert, fasst auf zwei Geschossen 10 Wohnungen. Die Haupterschließung der neuen St. Laurentius Kirche verbleibt im Süd-Westen der Kirche, an ursprünglicher Stelle.
Ein weiterer Zugang befindet sich im Nord-Westen der Kirche. Über den Haupteingang im Erdgeschoss erschließt man zunächst das Foyer, hier werden die ehemaligen Fensterelemente der Obergadenfenster ausgestellt und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Taufbrunnen und der Stahllettner mit Flügelmotiv bilden das Zentrum des Foyers.
Alle 20 Wohnungen im ehemaligen Kirchenschiff sind als Seniorenwohnungen barrierefrei erschlossen und haben private Freibereiche in Form von Terrassen, Gärten, Balkonen und Loggien.
Die vertikale Erschließung der Geschosse erfolgt über zwei Treppenhäuser und einen zentral gelegenen Aufzug. Dieser ist als Durchhalter konzipiert und verbindet somit den halbgeschossigen Höhenversprung zum ehem. Altarbereich. Hier befindet sich das Bewohnercafé, welches als Gemeinschaftsfläche für die Bewohner St. Laurentius Kirche dient. An dieser Stelle ist der ehemalige Kirchenraum als Ganzes erlebbar und bietet zusammen mit den bestehenden Kirchenfenstern im Osten und dem Rundmosaik von Ludwig Baur eine hohe Aufenthaltsqualität für die neuen Bewohner. Im 1. Obergeschoss wird die Orgelbühne erhalten und zu einem Veranstaltungsraum umfunktioniert.
Der Neubau gliedert sich nördlich an den Chorbereich, er ist zweigeschossig und hält sich somit gegenüber dem Hauptbaukörper des Kirchenschiffes deutlich zurück. Die vertikale Fassadenaufteilung und die Gestaltung als Ziegelbaukörper schaffen einen familiären Zusammenhang mit der Kirche und lassen den Baukörper gleichfalls als Neubau erkennen.
Der Neubau ist durch Anschlussfugen aus Metall und Glasbauteilen leicht von dem Kirchbaukörper abgesetzt. 10 Wohneinheiten befinden sich im Neubau. Das Foyer im Erdgeschoss soll mit Aufenthaltsqualität gestaltet werden, um eine weitere Kommunikationszone für die Bewohner zu schaffen.
Die Tragstruktur des Kirchenschiffes nimmt weiterhin Bezug auf das Stützenraster der ehemaligen Kirche. Die durch die Fassade erkennbaren Tragraster bleiben unberührt und werden optisch durch die neue vertikale Fassadengestaltung unterstützt.
Im Bereich der Obergarden werden die bestehenden Kirchenfenster zurückgebaut und durch größere Fenster ersetzt. Dadurch kann eine ausreichende Belichtung der dahinterliegenden Räume gewährleistet werden.