Wohnen in der Markuskirche Gelsenkirchen


Projekt:

Umbau der Markuskirche zu einer Wohnkirche

Ort:

Gelsenkirchen

Status:

Realisierungswettbewerb, 1.Preis

Jahr:

2014 – Fertigstelltung Frühjahr 2017

 

Parallel zur „Biele“ in Gelsenkirchen Hassel steht die Markuskirche. Sie besteht aus einer Stahlbeton- Stützenkonstruktion mit ausgemauerten Feldern und einer außenseitigen Klinker-Verblendung, sowie einem flach geneigten Satteldach. Der freistehende Kirchturm ist nur im Erdgeschoss durch einen Zwischenbau an die Hallenkirche angebunden.
Der besonderen Bedeutung der Architektur des Gebäudeensembles wurde dadurch Ausdruck verliehen, dass das Gemeindezentrum Markuskirche, bestehend aus Kirche, Turm, Gemeindehaus und Kindergarten, im Juli 2004 als Baudenkmal in die Liste der Stadt Gelsenkirchen aufgenommen wurde. Im November 2014 lud die Kirchengemeinde zur Entwidmung der Markuskirche ein.

Das vorhandene Kirchenportal an der Ostfassade wird aktiviert und dient als gemeinsamer Haupteingang der neuen Gebäudestruktur. Eine weitere Erschließung erfolgt über eine neue Eingangssituation in der Westfassade des Kirchenbaukörpers. Es entsteht eine großzügige Erschließungsachse, die die vorgefundene Tiefe und Höhe des Kirchenschiffes noch erleben lässt. Sie lässt Blickbeziehungen in allen Ebenen zu und dient als kommunikativer Treffpunkt der Bewohner.
Innerhalb der Kirche entstehen drei neue Ebenen, in denen 9 der insgesamt 10 Wohnungen, sowie das Treppenhaus mit Aufzug untergebracht sind. Im 1.Obergeschoss des Anbaus befindet sich, oberhalb des Gemeindesaales, eine weitere Wohnung. Alle Wohnungen sind barrierefrei zugänglich. Die Wohnungen im Erdgeschoss, sowie zwei weitere Wohnungen in den darüber liegenden Geschossen sind rollstuhlgerecht ausgeführt.
Neue Balkone fügen sich in die vorhandenen Rahmenelemente der Fassade ein und steigern die Wohnqualität. Jede Wohnung verfügt über eine Freifläche.
Alle Wohnungen entsprechen den Anforderungen der sozialen Wohnraumförderung.

Die Materialität des Ziegelmauerwerks, der Rahmen aus Beton, sowie die vertikalen Gestaltungsmerkmale der Fassade werden aufgegriffen und behutsam ergänzt. Der ursprüngliche Charakter des Kirchenbaukörpers bleibt erhalten und ablesbar. Das unter Denkmalschutz stehende, charakterprägende Markusfenster wird erhalten. Es erhält durch seine indirekte Beleuchtung einen einzigartigen Eindruck von außen.